Mein Abenteuer mit dem stinkenden Kompost
Es war ein verregneter Herbstnachmittag, als ich beschloss, meinen herkömmlichen Komposthaufen aufzulösen. Was ich vorfand, war nicht etwa nährstoffreiche Erde, sondern ein stinkendes Durcheinander, das selbst die Fliegen verschmähte. Also begann ich, nach Alternativen zu suchen – und stieß auf den Bokashi-Eimer. Aber wie baut man so etwas selbst? Genau hier kommt Rainer ins Spiel, unser Allround-Gartenexperte mit einem Herz für DIY-Projekte und einer Prise Humor.


Rainers Q&A-Runde: Alles über den selbstgemachten Bokashi-Eimer

Frage 1: Rainer, was genau ist ein Bokashi-Eimer?
Rainer: „Ein Bokashi-Eimer ist im Grunde ein Mini-Kompostsystem für drinnen. Statt den Abfall verrotten zu lassen, wird er fermentiert. Das Ergebnis? Super Dünger für deinen Garten – und kein Geruch! Denk an Sauerkraut, nur mit Gemüseabfällen.“

Frage 2: Warum sollte ich mir so einen Eimer selbst bauen?
Rainer: „Weil du Geld sparen kannst und es Spaß macht! Ein fertiger Bokashi-Eimer aus dem Laden kostet schnell 50 Euro oder mehr. Mit ein paar Utensilien und ein bisschen handwerklichem Geschick bekommst du das Ganze für einen Bruchteil des Preises hin.“

Frage 3: Was brauche ich, um einen Bokashi-Eimer selbst zu machen?
Rainer: „Du brauchst:

  • Zwei Plastikeimer mit Deckel (am besten 10 bis 20 Liter)
  • Einen Wasserhahn (aus dem Baumarkt)
  • Eine Bohrmaschine mit Lochsäge
  • Ein Stück Fliegengitter oder Stoff
  • Bokashi-Ferment oder effektive Mikroorganismen (EM)
  • Mut zur Improvisation!“

Unsere Anleitung: So baust du deinen eigenen Bokashi-Eimer

  1. Eimer vorbereiten:
    Nimm einen der Eimer und bohre mit der Lochsäge mehrere Löcher in den Boden. Dieser Eimer wird später als Inneneimer dienen, um Flüssigkeit vom Abfall zu trennen.
  2. Ablauf für die Flüssigkeit:
    Bohre ein Loch in den äußeren Eimer, etwa 5 cm über dem Boden, und montiere dort den Wasserhahn. Damit kannst du später den sogenannten „Bokashi-Saft“ ablassen – ein Konzentrat, das als Flüssigdünger dient.
  3. Filter einbauen:
    Lege ein Stück Fliegengitter oder Stoff auf den Boden des Inneneimers, damit keine Abfälle durch die Löcher rutschen.
  4. Eimer zusammensetzen:
    Stelle den Inneneimer in den äußeren Eimer. Jetzt hast du ein zweistufiges System, das Flüssigkeit auffängt, während die Feststoffe oben bleiben.
  5. Deckel abdichten:
    Achte darauf, dass der Deckel gut schließt. Bokashi braucht eine anaerobe Umgebung – das heißt, Luft ist der Feind! Wenn der Deckel nicht dicht ist, kannst du ihn mit etwas Frischhaltefolie und Gummibändern abdichten.
  6. Startklar machen:
    Streue eine dünne Schicht Bokashi-Ferment oder EM in den Eimer, bevor du den ersten Küchenabfall hinzufügst. Jedes Mal, wenn du Abfall hinzufügst, streust du eine weitere Schicht Ferment darüber.

Frage 4: Was kann ich in den Bokashi-Eimer geben?

Rainer: „Fast alles aus der Küche: Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, Teebeutel, Eierschalen. Was nicht reingehört: Flüssigkeiten, Fett, große Mengen Zitrusfrüchte oder Fleischreste. Es sei denn, du willst deine Nase trainieren.“

Frage 5: Wie lange dauert es, bis der Bokashi fertig ist?
Rainer: „Zwei bis drei Wochen. Wichtig ist, dass du den Eimer regelmäßig öffnest, um die Flüssigkeit abzulassen. Sonst fängt es an zu gären – und das willst du wirklich nicht!“

Frage 6: Wie verwende ich das Endprodukt?
Rainer: „Der fermentierte Abfall kommt entweder direkt in den Garten, wo er nach ein paar Wochen zu Humus wird, oder in die Erde eines größeren Topfes. Und der Bokashi-Saft? Den verdünnst du im Verhältnis 1:100 und nutzt ihn als Flüssigdünger.“


Rainers Praxistipps: So klappt’s mit dem Bokashi-Eimer

  1. Küchenabfälle klein schneiden: Je kleiner die Stücke, desto schneller funktioniert die Fermentation.
  2. Geruch im Zaum halten: Wenn’s stinkt, war Luft im Spiel. Achte auf einen dichten Deckel und die richtige Mischung aus Abfall und Ferment.
  3. Bokashi-Saft regelmäßig ablassen: Nicht nur wegen des Geruchs – der Saft ist auch ein erstklassiger Dünger, den du sofort nutzen kannst.
  4. Ferment nicht vergessen: Ohne Bokashi-Ferment funktioniert das Ganze nicht. Kauf dir am besten gleich eine größere Menge oder probier, es selbst herzustellen.

Fazit: Kleine Investition, großer Gewinn

„Ein selbstgebauter Bokashi-Eimer ist eine kostengünstige, umweltfreundliche Lösung für alle, die ihre Küchenabfälle sinnvoll verwerten möchten. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und meinen Tipps sparst du nicht nur Geld, sondern erhältst auch erstklassigen Dünger für deinen Garten. Und falls mal was schiefgeht – denk dran, der erste Versuch ist immer ein Abenteuer!“

Mit dem Bokashi-Eimer sorgst du nicht nur für weniger Müll, sondern auch für eine bessere Bodenqualität. Probier’s aus – dein Garten wird es dir danken! 🌱

Von Admin

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