Frostige Überraschung im Mai
Letztes Jahr war ich zu optimistisch: Mitte Mai pflanzte ich voller Elan meine zarten Tomatenpflänzchen ins Beet. Eine Woche später? Frost! Alle Pflanzen hinüber. „Hättest du mal auf die Eisheiligen gewartet,“ sagte Rainer mit einem Grinsen, „die sind doch jedes Jahr da!“ Aber was hat es mit diesen mysteriösen Eisheiligen auf sich? Und gilt die Bauernregel noch im Zeitalter des Klimawandels? Ich hab Rainer mit meinen Fragen gelöchert – und hier sind seine Antworten!


Rainers Q&A: Eisheilige und ihre Bedeutung für deinen Garten

Frage 1: Wer oder was sind die Eisheiligen überhaupt?
Rainer: „Die Eisheiligen, das sind nicht etwa frierende Heilige, sondern Gedenktage für katholische Heilige. Ihre Namenstage fallen in die Zeit vom 11. bis 15. Mai. In der Regel sind es Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und die ‚Kalte Sophie‘. Laut Bauernweisheit bringen sie die letzten Frostnächte des Jahres.“


Frage 2: Ist das wirklich eine Bauernregel oder nur Aberglaube?
Rainer: „Das ist tatsächlich eine alte Bauernregel, die schon seit dem Mittelalter überliefert wird. Die Regel besagt, dass es in dieser Zeit oft Kälteeinbrüche gibt. Früher hatten die Menschen keine Wetterapps – sie mussten sich auf Erfahrungswerte verlassen. Und siehe da, oft haben sie recht behalten.“


Frage 3: Warum kommt es ausgerechnet Mitte Mai zu Frost?
Rainer: „Das liegt an der Wetterlage: Im Mai kann kalte Polarluft nach Mitteleuropa strömen, besonders wenn es klare Nächte gibt. Diese Kälteeinbrüche treten aber nicht jedes Jahr auf. Dank des Klimawandels wird es übrigens seltener – aber darauf verlassen würde ich mich nicht.“


Frage 4: Rainer, gilt die Regel noch im Zeitalter des Klimawandels?
Rainer: „Gute Frage! Statistisch gesehen gibt es immer noch Frost im Mai, aber seltener. Manche Forscher meinen, dass die Eisheiligen ‚wandern‘ – also durch den Klimawandel ein paar Tage nach hinten rutschen. Trotzdem: Wer auf Nummer sicher gehen will, pflanzt empfindliche Pflanzen besser erst nach dem 15. Mai aus.“


Frage 5: Wie haben die Eisheiligen überhaupt ihren Namen bekommen?
Rainer: „Die Namen kommen von den Heiligen aus dem katholischen Kalender. Damals waren das wichtige Gedenktage. Aber ehrlich gesagt, ich stelle mir die Heiligen immer in Wintermänteln vor, wie sie durch den Garten stapfen und sagen: ‚Frost für alle!‘“


Ratgeber: Was bedeuten die Eisheiligen für deinen Garten?

1. Die Bedeutung für Hobbygärtner

Die Eisheiligen markieren den Übergang vom frostigen Frühling zum Sommer. Empfindliche Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Basilikum sollte man erst danach ins Freiland setzen.

2. Pflanzen schützen – so geht’s:

  • Abdeckungen: Gartenvlies oder Folien helfen, die Pflanzen nachts vor Frost zu schützen.
  • Hochbeete: Die Erde im Hochbeet bleibt länger warm – perfekt für empfindliche Pflanzen.
  • Drinnen vorziehen: Zarte Pflänzchen lieber im Haus oder Gewächshaus vorziehen und erst nach den Eisheiligen raussetzen.

3. Planung ist alles:

Plane deinen Gartenkalender so, dass du erst nach dem 15. Mai empfindliche Pflanzen ins Beet bringst. Robuste Arten wie Kohl oder Salat können aber schon vorher raus – die lachen über ein bisschen Kälte.


Frage 6: Gibt es regionale Unterschiede bei den Eisheiligen?
Rainer: „Oh ja! In Süddeutschland und den Alpen kann es auch nach den Eisheiligen noch Frost geben. Im Norden ist es oft milder. Die Regel gilt also nicht überall gleich.“


Frage 7: Sind die Eisheiligen wirklich immer pünktlich?
Rainer: „Natürlich nicht! Die Natur hält sich nicht an den Kalender. Mal kommen die Kälteeinbrüche früher, mal später – oder sie fallen komplett aus. Aber wie gesagt: besser auf Nummer sicher gehen!“


Frage 8: Welche Pflanzen sind besonders empfindlich?
Rainer: „Alles, was aus dem Süden kommt: Tomaten, Paprika, Zucchini, Gurken, Basilikum. Die mögen es warm und hassen Frost. Und ja, sie zeigen dir das auch sehr schnell – mit braunen Blättern und traurigem Hängen.“


Tabelle: Pflanzen und ihre Frostempfindlichkeit

PflanzeFrostempfindlichkeitEmpfehlung
TomatenSehr hochNach den Eisheiligen auspflanzen
GurkenHochErst Mitte Mai ins Freiland
SalatNiedrigBereits im April pflanzbar
KartoffelnMittelAbdecken bei Frostgefahr
BasilikumExtrem hochNur ins Beet bei warmem Wetter

Frage 9: Was passiert, wenn ich die Eisheiligen ignoriere?
Rainer: „Dann riskierst du Frostschäden. Das kann bedeuten, dass deine Pflanzen eingehen oder deutlich langsamer wachsen. Du könntest natürlich sagen: ‚Rainer, ich zocke!‘ – aber ob du das Spiel gegen den Frost gewinnst, ist unsicher.“


Fazit: Eisheilige – Mythos mit Mehrwert

Die Eisheiligen sind mehr als nur eine alte Bauernregel – sie sind eine wertvolle Orientierungshilfe für Gärtner. Selbst im Zeitalter des Klimawandels solltest du die Tage im Mai im Hinterkopf behalten, um deine Pflanzen zu schützen.

Von Admin

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